Die Begegnung mit dem dem Film Feierabend von Karl Gass aus dem Jahr 1964 war ein Zufall. Der Film ist zur Zeit nicht auffindbar – zumindest nicht für uns – und die Neugier steigert sich mit jeder Information darüber:
Karl Gass (1917-2009) war einer der wichtigsten Dokumentarfilmer der DDR. In Mannheim geboren, in Köln lebend, siedelte Gass erst 1948 in DDR bzw. in die Sowjetische Besetzte Zone um. Der Journalist stand zunhemend in der Kritik, weil er aus seiner Nähe zur KPD auch in Kommentaren und Artikeln keinen Hehl machte.
1964 entstand der Film Feierabend, ein 27 minütiger Schwarze-Weiss Film, der „in aller Deutlichkeit und ohne Verschönerungen das derbe, vom Alkoholkonsum begleitete Alltagsleben der Monteure aus dem Renommierobjekt Schwedt nach Arbeitsschluss“ (vgl. DEFA) darstellte.
Kurioserweise erhielt der Film von der Prüfungsbehörde der DDR ohne protokollierte Begründung den Vermerk: „nur für Oberhausen freigegeben“ (vgl. HIER). Der Film durfte in Westdeutschland also ausschliesslich auf den Westdeutschen Kurzfilmtagen gezeigt werden.
Ein verheissungsvoller, kurzer Ausschnitt findet sich auf Youtube: