Der große Kater

Manche Texte und Zeitungsartikel überleben als vergilbte Kopie und Ausdrucke. Immer wieder hin- und hergeschoben, nehmen sie durch die Jahre hindurch viele Orte ein. Sie sind gar nicht groß, gar nicht tief, gar nicht wichtig, nicht einmal sonderlich schlau, aber doch von großer Bdeutung für das eigene Denken.

Der große Kater (2017) von Tobias Haberl ist so ein Text. Die Frage des Glamour ist für den Pop und eigentlich für alles eine wirklich wichtige Frage und in diesem Text wird eigentlich nur darauf hingewiesen, kurz und schmerzhaft.

Feierabend ohne Glamour. Je mehr man darüber nachdenkt, desto unmöglicher scheint das! Nicht zuletzt daran erinnern diese losen Kopien, die ich wieder einmal hervorgekramt habe…:

Der Glamour ist verschwunden. Weil er in unserem Leben keine Rolle mehr spielt, hat er sich gekränkt zurückgezogen, und mit ihm der Exzess, der Rausch, die Unvernunft, die Feier des Augenblicks, die Fähigkeit und die Lust, Versuchungen nicht zu widerstehen, sondern ihnen nachzugben, um wenigstens momentweise jemand anderes zu sein, als man ist, also kurzfristig vom Drama der eigenen Belanglosigkeit erlöst zu sein.

Glaour ist weder effizient noch ehrgeizig, sondern gleichgültig, im Extremfall gelangweilt, vom Leben, seinen Möglichkeiten und sich selbst – es gibt ein Wort dafür: Ennui

„Denn wer arbeitet, ist ein subtiler Selbstmörder, und ein Selbstmörder ist ein Verbrecher, und ein Verbrecher ist ein Schuft, also wer arbeitet, ist ein Schuft“, heisste bei Leonce und Lena, der Bibel der gehobenen Langeweile.

Der Artikel lohnt sich durchaus!

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