Heute gehe ich ins „Büro“…

Marion Pollmanns, die einige großartige Hinweise gab, schrieb:

„Sehr gerne hätte ich Ihnen ein Foto von der Kneipe „Im Büro“ geschickt.

Denn, sie auf diesen Namen zu taufen, erklärt sich mir wesentlich als taktisches Angebot an die Gäste, mit dem Problem des Feierabends umzugehen.
An diese Kneipe erinnere ich mich vom Vorübergehen aus Essen. – Ein dort lebender Freund versicherte mir, dass ich mich da richtig erinnere: Die Kneipe lag in Bahnhofsnähe. Aber: In der Zwischenzeit gibt es sie nicht mehr, so das Ergebnis seiner Vorortrecherche.

Wenn man annimmt, dass die Schließung etwas über „Feierabend“ aussagt: Spricht sie dann nicht dafür, dass man heute die Ausrede „War noch ‚Im Büro‘!“ nicht mehr braucht, wenn man zu spät nach Hause kommt? Weil 1.) da keiner (mit dem Abendessen) wartet? Weil 2.) eh klar ist, dass man, wenn man dort nicht ist, im Büro ist (oder im Zweitbüro Sport)? Bzw. 3.) weil heute „Büro“ eben überall ist und man selbst daher immer „Im Büro“ („Verbüroisierung der Lebenswelt“)?

Dem ist nichts, aber auch gar nichts hinzuzufügen, ausser: Ich hätte nun gerne doch noch ein Bier „Im Büro“ getrunken!

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